Die Stadtwerke Görlitz kündigten am 7. Juli 2020 ihren Vertrag mit dem Energieversorger Vattenfall, um den Energiebedarf der Region zu decken. Der vorzeitige Vertragsende wird zum 31. Dezember 2020 wirksam und betrifft weit mehr als 6.000 Kunden in der ostdeutschen Stadt.

Der Grund für die Kündigung durch die Stadtwerke Görlitz liegt in einem von Vattenfall angebotenen Tarif, der die Kosten für die Energieversorgung enorm erhöht hätte. Zudem wurde der neue Tarif aufgrund diverser Unstimmigkeiten nicht rechtzeitig abgeschlossen. Dies führte letztendlich zu einem Vertragsbruch des Energieversorgers und somit zur Kündigung durch die Stadtwerke Görlitz.

Der Begriff Stadtwerke’ bezieht sich auf Unternehmen, die das örtliche Gemeinwohl vertreten, indem sie öffentliche Dienstleistungen bereitstellen. Die Stadtwerke Görlitz, eine Tochtergesellschaft der Stadt Görlitz, verantworten seit 2005 die Verteilung von Strom und Gas in der Region. Sie stellen dabei einen sicheren, zuverlässigen und preiswerten Energieversorgungsservice für die Bürger der Stadt sicher.

Nach der Kündigung des Vertrages muss die Stadt einen neuen Energieversorger finden, um den Bedarf der Region nach Energie zu decken. Der Prozess der Suche nach einer adäquaten Energieversorgungslösung ist jedoch langwierig und komplex. Es müssen vor Ort spezifische Anforderungen an die Energieversorgung gestellt und eingehalten werden, da diese direkt mit der Lebensqualität der Menschen in der Region verbunden ist.

Der Wechsel des Energieversorgers birgt weitere Risiken für die Stadt. Daher hat sich der Oberbürgermeister Görlitz, Octavian Ursu, dazu entschlossen, unverzüglich eine Expertenrunde einzuberufen, um den Prozess der Einführung eines neuen Energieversorgers für die Region bestmöglich zu gestalten.

So hat die Stadt eine Energiestudie beauftragt, um festzustellen, welcher Energieversorger für die Region am besten geeignet ist. Darüber hinaus plant die Stadt Görlitz, bis zum Ende des Jahres verschiedene Arten erneuerbarer Energiequellen vorzustellen, um den Bedarf an Energie in der Region besser zu decken.

Beim Wechsel des Energieversorgers müssen die Stadtwerke Görlitz ihre bestehenden Verpflichtungen und Verträge mit Vattenfall noch erfüllen, was eine Weile dauern kann. Dies bedeutet, dass die Verbraucher vorerst nicht von Preissenkungen oder besseren Serviceleistungen des neuen Energieversorgers profitieren können.

Für die Region Görlitz bringt der Umstieg auf einen neuen Energieversorger eine ganze Reihe von Herausforderungen und Verpflichtungen mit sich. Die Stadt Görlitz hofft jedoch, dass der Wechsel des Energieversorgers langfristig zu positiven Auswirkungen für die Region führt. Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt Görlitz ihre Ziele erreichen wird.