Die Rostocker Verdi hat am Montag den Beschluss gefasst, ihr Arbeitsverhältnis mit der Stadt zu kündigen. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung, da die Verdi schon seit einiger Zeit mit dem Rostocker Rathaus nicht mehr im Einklang steht.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Verdi Klagen gegen die Stadt eingereicht, weil sie den Ansprüchen der Gewerkschaft nicht genügend Rechnung trug. Dazu gehörten Fragen der Entlohnung und des Tarifwesens sowie die soziale Absicherung und die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle. Nach langem Hin und Her hatten die Parteien dann eine Einigung erzielt.

Allerdings dauerte es nicht lange, bis die Probleme erneut aufkamen. Im Herbst 2019 stellte die Verdi fest, dass die Stadt nicht nur nicht bereit war, bestehende Verträge zu erfüllen, sondern auch neue Verträge nicht nach den Vorgaben der Verdi abschließen wollte. Offenbar versuchte die Stadt, die Gewerkschaft mit Verzögerungstaktiken auszutricksen.

Aus diesem Grund hat die Verdi beschlossen, das Arbeitsverhältnis zu kündigen. In einer offiziellen Erklärung erklärte die Gewerkschaft, dass sie nicht länger bereit sei, auf den Verhandlungstisch zurückzukehren. Stattdessen wolle man auf rechtlichem Wege für gerechte Bedingungen für alle Menschen in der Stadt sorgen.

Deshalb hat die Gewerkschaft nun auch Klage gegen die Stadt eingereicht, um dazu beizutragen, dass die bestehenden Tarifverträge endlich erfüllt werden. Bisher ist noch unklar, wie die Rechtsprechung ausfallen wird. Aber eines ist sicher: Die Verdi ist entschlossen, für eine gerechte Entlohnung und soziale Absicherung aller Arbeitnehmer in Rostock zu sorgen.

Es liegt nun an der Stadt, ihre Position nachzuvollziehen und respektvoll auf die Interessen der Bevölkerung einzugehen. Wenn die Stadt weiterhin auf ein einseitiges Vorgehen beharrt, besteht die Gefahr, dass sich die Probleme weiter verschärfen, vor allem wenn die Verdi erfolgreich ist. Eine faire Lösung für beide Seiten wäre allen Beteiligten zu wünschen.