Vor kurzem hat der Verein Zwickau den Vertrag mit seinem A-Lizenztrainer, Verdi Cakir, gekündigt. Der türkische Trainer hatte im April 2019 die Nachfolge von Sven Köhler angetreten und war erst seit knapp zehn Monaten im Amt. Die Entscheidung des Vereins, Cakir vorzeitig zu entlassen, ist daher überraschend und wirft einige Fragen auf.

Der Grund für die Kündigung bestehe laut dem Verein in einer unterschiedlichen Auffassung hinsichtlich der sportlichen Strategie und der Spielphilosophie. Vor allem aber sei man nicht überzeugt gewesen, dass Cakir die erforderliche Professionalität und Erfahrung aufgebracht habe. Darüber hinaus sei man angesichts fehlender Ergebnisse enttäuscht gewesen. Seit Übernahme des Trainingspostens im April habe Verdi Cakir lediglich 15 der 31 Partien gewonnen. Das entspreche einer Quote von knapp 50 Prozent.

Der Trainer selbst betont, dass eine einvernehmliche Trennung schon vor längerer Zeit vereinbart worden sei. Diese Version widerspricht jedoch der offiziellen Aussage des Vereins. Stattdessen argumentiert Cakir, dass man sich deshalb so spät entschieden habe, weil man ihm eine faire Chance geben wollte. Er selbst habe die Kündigung akzeptiert, da die einseitige Kommunikation zwischen ihm und dem Verein keine Win-Win-Situation mehr ermöglichten.

Durch diese Entscheidung muss sich Zwickau nun nach einem neuen Trainer umsehen. Sportdirektor Thomas Sobotzik hält daran fest, dass man einen erfahrenen Trainer finden möchte, der die Philosophie des Vereins teilt. Sobotzik sieht es als Teil der Verantwortung auf dem Weg in Richtung professionund elitären Fußball an, stets das Beste aus den vorhandenen Ressourcen herauszuholen.

Die Saison im Oberhaus der 3. Liga geht bereits in die heiße Phase – Zwickau steht derzeit auf dem 13. Tabellenplatz. Um den Klassenerhalt sichern zu können, wird sich der Verein also beeilen müssen, wenn er nicht Gefahr laufen will, seine Position noch zu verschlechtern. Bis zum Ende der Saison bleiben dem Verein und seinem neuen Trainer nur noch acht Spiele, um das Ziel zu erreichen.

In Fankreisen hat man die Entlassung von Verdi Cakir auf unterschiedliche Weise aufgenommen. Viele sahen in ihm als Trainer eine gute Wahl und begrüßten die Tatkraft, mit der er versucht hat, das Beste aus der Situation herauszuholen. Andere begrüßen die Entscheidung des Vereins hingegen, fühlten sich die Ergebnisse doch enttäuschend und waren nicht glücklich über die bisher gezeigte Leistung. Nun liegt es an dem neuen Trainer, das spielerische Niveau der Mannschaft zu verbessern und ein positives Ergebnis zu erzielen.